Was meint Trauma?
Meist bestimmen nicht integrierte Altlasten unseren Alltag, unser hier und heute und wie wir in die Zukunft schauen.
Sie bestimmen unser körperliches Wohlbefinden und unsere Beziehungen.
UND: Alle Arten von frühen Verletzungen neigen dazu dominant zu sein,
d.h. sie mischen sich in alles ein was wir im JETZT erleben und kosten uns zudem unglaublich viel Energie.
Was ist ein wesentlicher Schlüssel für eine mögliche Veränderung?
Das Wissen um traumatische Lebenserfahrungen
hilft uns zu verstehen wer wir sind.
Wenn ich um mich weiß kann ich mich dahin entwickeln,
wie ich sein will.
Wenn ich mich wirklich verstehen lerne,
beruhigt sich im JETZT mein Alltag.
Vom Ursprung her bedeutet Trauma Wunde, Verletzung. Erleidet ein Mensch ein Trauma,
kann dies, je nach Zeitpunkt und Ausmaß, die Entwicklung seiner Identität behindern oder verhindern.
Traumata sind nicht selten. Gewalt, Katastrophen aber auch Situationen
absoluter Hilflosigkeit, Verlassenheit und Ohnmacht können traumatisierend wirken.
Frühe Traumata entstehen in sensiblen Entwicklungsphasen,
in denen Kinder Hilflosigkeit und Ohnmacht nicht verarbeiten können.
Erfahrungen wie Gewalt, Vernachlässigung oder Trennung
prägen tief das Bindungs- und Sicherheitsgefühl.
Unverarbeitete Traumaenergien können über Generationen
weiterwirken und Beziehungsmuster nachhaltig beeinflussen.
Zudem belasten Rassismus und Diskriminierung Menschen psychisch und körperlich.
Besonders für Schwarze, asiatische und muslimisch gelesene Menschen ist das
ein großer, oft übersehener permanenter Stressfaktor. Wenn Menschen zusätzlich
etwa wegen Behinderung, Armut oder sexueller Orientierung benachteiligt werden,
wird die Belastung oft noch größer. Mehrfache Diskriminierungen verstärken sich
gegenseitig. Sie sind eine relevante Ursache für psychische und
körperliche Traumafolgestörungen.
Traumatisierung führt zur Spaltung. Nicht Aushaltbares wird ausgeblendet,
verdrängt, vergessen, bagatellisiert oder auch eingefroren. Einzelne Anteile
werden abgespalten. Mit der Spaltung geht die Verbindung zu den gesunden
Anteilen und zur eigenen Lebendigkeit verloren. Die Beziehung zu uns selber
wird geschwächt oder geht verloren. Stattdessen werden Überlebensstrategien
entwickelt und der Mensch lebt in einem Überlebensmodus.
Meine Arbeit orientiert sich an der Bindungs- und Entwicklungstraumatheorie
sowie an Forschungsergebnissen zur pränatalen Phase, Geburt und frühen Kindheit.
Grundlagen bilden unter anderem die identitätsorientierte Psychotraumatheorie (IoPT)
nach Prof. Franz Ruppert. sowie Forschungsansätze und Konzepte aus der
Psychotraumatologie, u. a. von Dami Charf, Christina Freund, Peter Levine,
Michaela Huber, Bessel van der Kolk und Dr. Gabor Maté.

